SoZ - Sozialistische Zeitung |
Der zwischen der Gewerkschaft Ver.di und dem Arbeitgeberverband Post
vereinbarte Mindestlohn zwischen 8 und 9,80 Euro kommt nicht zustande.
Die "großen" Konkurrenten
der Deutschen Post AG, der niederländische Postkonzern TNT und die zum Springer-Konzern gehörende
Pin-Gruppe haben mit massivem medialem und politischem Druck ihr Ziel erreicht: Sie haben trotz der Zusage
der Bundeskanzlerin Angela Merkel auf der Klausur der Bundesregierung im September in Meseberg den
vereinbarten Mindestlohn gekippt. Damit haben sie wieder einmal bewiesen, wie der parlamentarische Betrieb
hierzulande funktioniert. In diesem Land bestimmen nichtparlamentarische Mehrheiten wo es lang geht, die
Macht liegt nach wie vor in den Vorstandsetagen der großen Konzerne und Arbeitgeberverbände
Dass der Wirschaftsflügel in der CDU
über viel Einfluss und Macht verfügt, dürfte sich inzwischen auch bei der SPD
herumgesprochen haben. Dass diese sich zum wiederholten Male von der CDU/CSU vorführen läßt,
zeigt noch einmal die Abhängigkeit der SPD von der großen Koalition, sie musste dazu gezwungen
werden, den Mindestlohn zu ihrem Thema zu machen.
Durch die von der Bundestagsfraktion der
Partei Die Linke erzwungene Abstimmung über einen Text der SPD für eine Mindestlohnkampagne, dem
die SPD-Fraktion die Zustimmung verweigerte, und durch den Verzicht der SPD auf die Durchsetzung eines
gesetzlichen Mindestlohns hatte deren Glaubwürdigkeit auch in dieser Frage erheblich gelitten. Nach
dem erneuten Einknicken vor der CDU/CSU wird nun einmal mehr deutlich, dass es der SPD nur darum geht,
nicht vollends ihr Gesicht zu verlieren.
Nun wird sie das Thema Mindestlohn in den
bevorstehenden Landtagswahlkämpfen, mit massiver Unterstützung des Ver.di-Fachbereichs
Postdienste und Logistik, zu einem ihrer Hauptthemen machen. Sorgen wir dafür, dass die soziale
Demagogie der SPD nicht aufgeht.
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