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Wer erinnert sich heute noch an Jean Bertrand Aristide, den haïtianischen Armenpriester, der mit seiner
Lavalas-Bewegung Anfang der 90er Jahre einen endgültigen Bruch mit der Duvalierdiktatur in dem heruntergewirtschafteten Karibikstaat
herbeiführen wollte. International isoliert, unter ständigem Druck der USA und innenpolitisch mit den Restbanden der Tonton Macoute
kämpfend, scheiterte Aristide.
In diese historischen Phase Haïtis hat Nick Stone seinen Roman Voodoo
hineingeschrieben. Der Expolizist und Exdetektiv Max Mingus hat seine Gefängnisstrafe wegen Mordes abgesessen und sich nach langem
Zögern bereit erklärt, auf Haïti nach dem vor zwei Jahren entführten Sohn eines der reichsten Männer der Insel zu suchen.
Andere haben es auch schon versucht, sind blutig gescheitert und die Aussichten, das Kind lebendig zu finden, scheinen all zu gering zu sein.
Ohne Kenntnisse der Sprache, der politischen Situation und der Kultur macht sich Mingus auf die Suche und irrt doch mehr herum zwischen der
international aufgestellten Geschäftswelt seines Auftraggebers, den haïtianischen Voodoovarianten und Geschichten über Monsieur
Clarinette, der Kinder bezaubern und verschwinden lassen kann.
Vieles deutet auf Vincent Paul als Entführer hin, einem
hochkarätigen Gangster und Drogenbaron, der in der Slumsiedlung Cité Soleil das Kommando und die tägliche Versorgung der
Bevölkerung übernommen hat. Seiner Justiz haben sich sowohl UN-Truppen zu unterwerfen wie auch Kinderbanden, die bereit sind,
hochgradig betrunkene Ausländer zu steinigen, wenn ihnen gegenüber zu wenig Respekt erwiesen wird. Erst mit seiner Hilfe
könnte eine Spur zu dem entführten Kind aufgenommen werden. Als dies geschieht, werden Ungeheuerlichkeiten aufgedeckt, die den Atem
stocken lassen und die ein ganz anderes Licht auf die Familie der Auftraggeber werfen.
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