SoZ - Sozialistische Zeitung |
In den USA ist die vierte Bank in diesem Jahr zusammengekracht. Jahrelang haben Anteilseigner und Heuschrecken mit
Spekulationen auf US-Immobilien sagenhafte Reichtümer verdient, während Häuslebauer und Wohnungseigentümer sich über
beide Ohren verschuldet haben, weil ihr Gehalt nicht reicht, um die Existenz oder den Lebensabend abzusichern. Sie wurden in die Zahlungsunfähigkeit
getrieben und werden jetzt zu Millionen aus ihren Wohnungen gejagt.
Über ihr Schicksal wird kaum berichtet, über die Verluste der Aktionäre
dafür umso mehr. Auf einmal entdecken auch hart gesottene Wirtschaftsliberale, dass es ohne staatliche Hilfe nicht geht. Aber wer soll sie bekommen?
Sollen sich wieder die Aktionäre die Taschen mit Steuergeldern füllen — damit „unsere” Wirtschaft nicht absäuft?
Oder ist es nicht an der Zeit klarzustellen, dass die Kreditwirtschaft nicht zur persönlichen Bereicherung da ist, sondern für die Entwicklung des
Wohlstands aller, und ihr deshalb strenge Auflagen gemacht werden müssen und auch strenge Kontrollen durch die Öffentlichkeit erforderlich sind?
Wir steuern in eine tiefe Rezession — weil zuviel Geld herumvagabundiert, von dem
die Besitzer nicht wissen, wie sie es anlegen sollen. Dieses Geld muss ent-privatisiert und wieder öffentlichen Aufgaben zugeführt werden. Die
Verwahrlosung der öffentlichen Bereiche schreit nach umfangreichen öffentlichen Investitionen. Die Privatisierung öffentlichen Eigentums
muss rückgängig gemacht. Die Kaufkraft der großen Mehrheit der Bevölkerung muss massiv gestärkt werden.
Es ist nicht die Zeit der Bescheidenheit, es ist die Zeit des Umsteuerns! Das fängt
unten an: Ein Leben in Würde auch denen, die keine Arbeit haben, mit einem Mindesteinkommen, von dem man leben kann (siehe auch Seite 2 und 6);
1500 Euro Mindestlohn — nicht nur in Deutschland, auch in Frankreich wird diese Forderung erhoben. Und die sofortige Rückkehr zur 35-
Stunden-Woche. Die 7% mehr Lohn, die die IG Metall fordert, müssen voll durchgesetzt werden!
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