SoZ - Sozialistische Zeitung |
Versprochen wurden mehr Arbeitsplätze. Bekommen haben wir
den Zwang, an jedem Ort und zu fast jedem Lohn jede Arbeit anzunehmen, und über 8
Millionen Beschäftigte mit Löhnen, die zum Leben nicht reichen; dazu über
700000 Leiharbeiter.
Mit der diffamierenden
Unterstellung, Arbeitslose seien „selbst schuld”, wurden die unwürdigen
Hartz-Regeln durchgesetzt. Sie haben Millionen Menschen dem Schnüffelterror der
Bürokratie, Umzugszwang und anderen Schikanen ausgesetzt.
Mit der perfiden Behauptung,
Staatsverschuldung sei die größte Ungerechtigkeit, wurden die Sozialsysteme
geplündert; gleichzeitig bekamen die Reichen Milliarden Steuergeschenke. Daraus sind aber
weder Arbeitsplätze noch Wirtschaftswachstum entstanden, sondern überschüssiges
Kapital, das die Konzerne in die Finanzspekulation schleusen.
Die
„Rettungspakete” der Regierungen dienen dazu, den Neoliberalismus zu retten. Wir,
die sozialen Bewegungen, sind nicht bereit, uns damit abzufinden. Wir sind entschlossen,
dieser Politik den Kampf anzusagen. Die Interessen, die zusammengehören, können in
einer Allianz für Gute Arbeit und ein Leben in Würde gebündelt werden, die
politische Dynamik entfaltet. Mindestlohn, Grundeinkommen und ArbeitFairTeilen gehören
zusammen!
Um diese Allianz über die
Gewerkschaften hinaus zu verankern, muss der Kampf für einen gesetzlichen Mindestlohn als
Teil einer sozial- und arbeitspolitischen Perspektive begriffen werden, zu der darüber
hinaus die Abschaffung des Hartz-IV-Systems und seine Ersetzung durch eine
bedarfsabhängiges und armutsfestes Grundeinkommen, ohne Schnüffelei und
demütigende Einmischung gehört. Weiter gehört dazu eine solidarische
Umverteilung der Arbeit. Eine demokratische und soziale Gesellschaft, die auf Erwerbsarbeit
gründet, braucht parallel zur Produktivitätssteigerung eine kontinuierliche
Verkürzung der Arbeitszeit. Auf dem Niveau von 30 Wochenstunden wäre
Vollbeschäftigung wieder möglich.
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