SoZ - Sozialistische Zeitung

Zur SoZ-Homepage SoZ - Sozialistische Zeitung, April 2009, Seite 04

Trotz Mindestlohn

weniger in der Tüte

von Norbert Kollenda



Wie aus der Presse zu erfahren war, wurden jetzt in einigen Branchen Mindestlöhne vereinbart. Dazu beglückwünschte ich einige Männer einer größeren Wachschutzfirma und wunderte mich, dass sie mich nicht gerade begeistert ansahen.
Denn in der Lohntüte werden sie jetzt weniger haben.
Erstens fallen ab sofort die Zuschläge weg, die sie für ihren durchgehenden Drei-Schicht-Dienst bekamen, also Nacht- und Sonntagszuschläge.
Zweitens wurden Stellen gekürzt, und die gleichbleibende Anzahl von Kollegen teilen sich jetzt die verbleibenden Schichten, sodass sie im Monat auf 13—15, statt auf 18—20 Schichten kommen.
In diesen bis zu 20 Schichten im Monat hatten sie 10—12 Stunden am Tag gearbeitet, um einigermaßen zu verdienen.
Der öffentliche Dienst, der die Firma im Vertrag hat, schreibt jedes Jahr die Stellen neu aus. Natürlich ist die Firma und sind die Mitarbeiter daran interessiert, den Auftrag bzw. den Job zu behalten. Wenn natürlich der Berliner Senat auf Billiganbieter setzt, wie hier beim Wachschutz, oder sich der PIN-AG für seinen Briefverkehr bedient, nutzen Mindestlöhne den Beschäftigten herzlich wenig.


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