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Ende September gab die Konzerngeschäftsleitung der Bauer Media Group die Stilllegung
von Bauer-Druck Köln bekannt. Am 1.Oktober informierte sie die Beschäftigten auf einer Betriebsversammlung, die
jedoch von den Anwesenden abgebrochen wurde.
"Das ist ein Schlag ins Gesicht der
Beschäftigten”, so der zuständige Gewerkschaftssekretär Bernd Fiegler, „und eine Fortsetzung
der unmenschlichen Politik der Konzerngeschäftsleitung.” Nachdem der Hamburger Bauer-Konzern erneut zahlreiche
Druckaufträge für eigene Titel aus seiner Kölner Tiefdruckerei abgezogen hat, sorgten sich seit geraumer
Zeit die rund 380 verbliebenen Beschäftigten um den Fortbestand ihres Betriebs. Insgesamt fünf Blätter,
die bislang von der Bauer Druck Köln KG hergestellt wurden, werden künftig von externen Dienstleistern
gedruckt. Es handelt sich um die Titel TV Pur, Maxi France, In Touch, Life & Style und Das Neue.
Der Konzern begründet die Stilllegung mit der
mangelnden Rentabilität des Kölner Standorts. Er habe trotz Investitionen in Höhe von 12,3 Mio. Euro in
den Jahren 2007—2009 Verluste in zweistelliger Millionenhöhe eingefahren. Deswegen sei der Standort nicht mehr
rentabel zu betreiben. „Die Überkapazitäten in der Druckindustrie Europas hat der Bauer-Konzern mit
verursacht, indem er zwei Tiefdruckereien in Polen errichtete, die nicht nur den polnischen Markt, sondern zunehmend auch
Produktionsaufträge aus Köln übernommen haben”, entgegnete der Konzernbetriebsrat.
Auf der Internetseite der Zeitschrift Druck & Medien
heißt es über den Bauer-Konzern: „Die Bauer Media Group zählt zu Europas führenden und
profitabelsten Zeitschriftenverlagen. Sie publiziert 282 Titel in 15 Ländern und beschäftigt 6600 Mitarbeiter.
Allein in Deutschland gibt das Familienunternehmen 48 Zeitschriften heraus und erreicht 32 Millionen Leser. Der Umsatz
der Bauer Media Group liegt bei 1,79 Milliarden Euro pro Jahr."
Noch in den 90er Jahren arbeiten ca. 2000
Beschäftigte in der Kölner Bauer-Druckerei. Bereits im Sommer 2009 wurden 100 Kündigungen ausgesprochen.
Der Betriebsratsvorsitzende Toni Same befürchtete schon: „Die Belegschaft soll ausgehungert werden!"
Aber: „Die Kölner Bauer-Belegschaft ist
kampferfahren und wird den Kampf um die Arbeitsplätze aufnehmen”, sagt Ver.di-Sekretär Fiegler.
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