Sozialistische Zeitung |
Mitte Februar veröffentlichte die Weltbank ihre neuesten Ergebnisse über die Wirtschaftsentwicklung in Afrika
südlich der Sahara. Demnach sind sowohl öffentliche Entwicklungsgelder als auch private Direktinvestitionen in den vergangenen Jahren enorm
zurückgegangen. Seit 1992 ist die Entwicklungshilfe um fast die Hälfte auf 10,8 Milliarden Dollar 1999 gefallen. Ausländische Direktinvestitionen
beliefen sich in den vergangenen zehn Jahren auf 2,5 Milliarden Dollar. Der Löwenanteil ging an Angola (626 Millionen Dollar), Lesotho (170) und Nigeria
(876). Schließt man die Republik Südafrika aus, gehen 576 Millionen Dollar an fünf weitere Länder: die Republik Kongo, die
Elfenbeinküste, Äquatorialguinea, Namibia und Sudan. Die restlichen 40 Länder erhielten die verbleibenden Investitionen im Wert von 275
Millionen Dollar.
Das Bruttoinlandsprodukt ist durchschnittlich um 1% gefallen. Der Report mahnt allerdings ein
Wirtschaftswachstum von mindestens 5% in der Region als Grundlage an, um die weitere Verbreitung der Armut verhindern zu können. Schon heute
müssen mehr als 300 Millionen Afrikaner mit etwas mehr als einer Mark täglich auskommen.
Nur Mosambik, Uganda und die Republik Kongo konnten ein Wirtschaftswachstum von 7% und
mehr erzielen, so der Report. Vierzehn weitere, darunter Rwanda, der Sudan, Tanzania und Ghana konnten nach Angaben des Berichts in den vergangenen zehn Jahren
ein durchschnittliches Wachstum von 4% jährlich erreichen. "Diese Zahlen zeigen uns, dass die Wirtschaftsreformen der vergangenen Jahre langsam aber
sicher in vielen afrikanischen Ländern das Wachstum gefördert haben und dem Privatsektor ermöglichten, Wurzeln zu schlagen", freut sich
Alan Gelb, leitender Wirtschaftsexperte der Weltbank für diese Region.
Für die Weltbank resultiert das insgesamt für die Region dennoch negative Wachstum
aus den Bürgerkriegen, der schlechten Regierungsführung einiger Länder und externen Faktoren wie dem rapiden Anstieg der Ölpreise.
gk
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