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Der erneute Skandal des Kanzlerfreunds Florian Gerster ist ein weiterer Nagel in den Sargdeckel der SPD. Nach dem
millionenschweren PR-Vertrag, den sich der Leiter der Bundesanstalt für Arbeit (BA) nach Gutsherrenmanier einkaufte, wird die Öffentlichkeit mit
einem neuen Skandal konfrontiert: 40 Millionen Euro Versichertengroschen sollen für dubiose Berater und sog. Experten verausgabt werden. Jetzt
versucht Gerster sich aus der Verantwortung zu stehlen, indem er erklärt, persönlich könne er nicht prüfen, wie Beraterverträge
vergeben würden. Damit muss auch dem Letzten klar werden, der Kerl muss weg.
Von den fünf Beraterfirmen (McKinsey Deutschland, Roland Berger, IBM,
BearingPoint, Ernst & Young) kassierten schon im Vorjahr McKinsey 16 Millionen und Kanzlerfreund Roland Berger 12,4 Millionen. In diesem Jahr stehen
40 Millionen Euro als Beute bereit. Die Vorgänge werden noch bedenklicher, wenn man bedenkt, dass diese neoliberalen Ideologen in der Hartz-
Kommission die Totalrevision der Arbeitslosenversicherung ausgebrütet haben. Nun lechzen sie danach, weitere Millionen aus dem
Versichertenvermögen zu raffen. Wer kontrolliert eigentlich diese Behörde, Gerster selber oder die Unternehmensberater? Und wo bleibt eigentlich
der DGB mit seiner Kontrollverantwortung? Oder wurde schon alles abgenickt?
Der gesamte Vorgang in und um die BA ist keine Lappalie oder Schlamperei, es ist
Vorteilsnahme und Korruption. Bei Redaktionsschluss erreichte uns die Nachricht, dass ein weiterer Vorwurf der Aktenmanipulation gegen Florian Gerster
erhoben wird. Nach bürgerlicher Rechtsauffassung sind dies Fälle für die Staatsanwaltschaft. Wir dürfen gespannt sein.
Informationen und Meinungen sollten keine Waren sein. Und Geld ist ein Fetisch.
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